Kennt ihr das Gefühl, euch irgendwie
langsam von eurer äußeren Hülle zu befreien und ganz allmählich
dem Inneren, eurem 'Selbst' näher zu kommen? Als würde eine
Schnecke ihr Haus verlassen oder eine Schlange sich häuten. Es
passiert einfach ohne dass man weiß, ob man das gerade wirklich
will. Ich sitze draußen, in einem fremden Land, an einem fremden Ort
und spüre die kühle, leichte Brise über mein Gesicht streicheln.
Neben mir sitzt Mo, ich habe ihn gerade so benannt. Mo's Gefieder
glänzt noch leicht in der orangeroten Sonne, er scheint mit mir
sprechen zu wollen, aber Mo ist eine Möwe und 'möwisch' kann ich
leider nicht verstehen. Eigentlich habe ich mich von euch für diese
Zeit verabschiedet, aber da sich mir die Möglichkeit Internet zu
bekommen bot, entschied ich spontan diesen Eintrag zu verfassen.
Abgeschieden von all den alltäglichen
Umwelteinflüssen, von den Anspannungen und Meinungen, von all dem,
was man wie selbstverständlich hin nimmt, was einen täglich
beeinflusst, was einfach immer 'da' ist, sitze ich nun hier und
scheine mich innerlich auszubreiten doch äußerlich meinen Schatten
zu halbieren. Ohne diese große Hülle fühlt man sich ungewohnt
nackt, ein Gefühl zwischen Genuss und Leere. Ein Stiller Moment und
Zeit, ganz viel Zeit. Die kleinen Schubladen im meinem Kopf, die
sonst immer von einer äußeren Kraft zugehalten werden, scheinen
sich langsam zu öffnen. Es sind sehr viele. Das darin enthaltene
Gedankengut tritt heraus und verbreitet sich in meinem Kopf, strömt
an meinen Augen und Sinnen vorbei. Mir ist das Spiel, das hier gerade
abläuft, bereits bekannt. Letztes Jahr verarbeitete ich dabei eine
tiefere Wunde, damals brauchte es nur einen abgeschiedenen Ort, nicht
einmal ein fremdes Land.
Es ist, als würde ich von einer
anderen Welt auf mein Leben herabblicken und darüber nachdenken, was
dort eigentlich gerade passiert. Manchmal erschreck ich mich dabei,
es tut auch ein bisschen weh, aber zugleich sind es herrliche, intime
Momente, ganz für mich allein, welche auf eine andere Weise auch
irgendwie befriedigen. Kleinere Sehnsüchte und größere Scheinen
regelrecht zu Bedrängnissen zu werden, so fühlt es sich an, im
Norden verlieren sie sich, im kalten inneren Norden.
Oh Stockholm, wie wunderschön! Das ist doch eine gute Alternative zum Hurricane - wenn nicht sogar, die bessere, hihi :)
AntwortenLöschenWeitere Festivals sind erstmal nicht geplant, obwohl ich gerne zum Dockville gehen würde. Krieg ich zeitlich aber vermutlich nicht unter :(
Und bei dir? :)